Orientierung & Mobilität


Der Unterricht in Orientierung & Mobilität will die Schüler motivieren, sich möglichst selbständig und eigenverantwortlich in ihrer individuellen Umwelt zu bewegen. Dazu werden neben grundlegenden Einsichten in Körper- und Raumschema Fertigkeiten zur eigenen Sicherung und zur Nutzung von Informationen aus der Umwelt vermittelt.

Aufgrund der hohen Individualisierung und der Durchführung des Mobilitätsunterrichts in der unmittelbaren Umwelt des Schülers findet der Unterricht in der Regel als Einzelförderung statt. Durchgeführt wird er von zwei Lehrerinnen der Schule, die neben der sonderpädagogischen Ausbildung als Lehrerinnen für Orientierung & Mobilität anerkannt sind. Während eine der beiden Kolleginnen ausschließlich in diesem Bereich unterrichtet, ist die zweite Kollegin mit einem Anteil ihrer Wochenstunden dafür eingesetzt.

Die Voraussetzungen der Schüler sind sehr unterschiedlich z.B. im Hinblick auf Alter, körperliche Konstitution, psychische Befindlichkeit, Intellekt und Kognition, Lebenspraxis, Vorerfahrung, zusätzliche Körperbehinderung, Grad der Sehschädigung, Vorwissen, Begriffsentwicklung, Kommunikationsfertigkeiten. Entsprechend vielfältig sind die individuellen Inhalte und Ziele des Unterrichts in Orientierung & Mobilität.

Wesentlich für den Mobilitätsunterricht an unserer Schule ist die gleichberechtigte Berücksichtigung zweier unterschiedlicher Ansätze. Auf der einen Seite steht das traditionelle Ziel des Mobilitätsunterrichts: effektive und angemessene Fortbewegung des Lernpartners in der gesamten Umwelt mit souveränem Einsatz von Hilfsmitteln, vor allem Langstock. Dabei soll der sehgeschädigte Verkehrsteilnehmer einen hohen objektiven Sicherheitsstandard erreichen und sich tatsächlich völlig allein im Verkehr bewegen.

Auf der anderen Seite steht der Wunsch, dass auch Schüler mit kognitiven Einschränkungen mobiler werden, in ihrem ureigenen Bereich überhaupt die Bewegung im Raum wagen und ggf. Wege weitgehend selbständig mit gleichzeitiger Rückendeckung durch eine Lehrperson zurücklegen. Auch hier kommen der Langstock bzw. adaptierte Hilfsmittel zum Einsatz, dabei wird allerdings meist der o.g. objektive Sicherheitsstandard nicht erreicht.

Unbedingte Voraussetzung für Erfolge im Unterricht in Orientierung & Mobilität ist die enge Zusammenarbeit mit den anderen Lehrern, Therapeuten, Krankenschwestern, Erziehern im Internat und den Eltern. Oft wird dazu das Abholen des Schülers in seiner Klasse oder Internatsgruppe als Ausgangspunkt genutzt. Weitere Zielsetzungen erfolgen im Rahmen von Team- oder Planungsgesprächen Zur besonders intensiven Zusammenarbeit bildete sich bereits vor mehreren Jahren eine Arbeitsgruppe, an der Lehrer aller schulischen Bereiche teilnahmen.
Ein wesentliches Ergebnis dieser Arbeit ist die Informationsschrift zur Orientierung & Mobilität "Wo geht's denn hier lang?!", deren Inhaltsverzeichnis im Anhang abgedruckt ist. Die Broschüre kann über die Schule bezogen werden.


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