Torball

Warum spielen wir an unserer Schule Torball?
Das folgende Plädoyer soll dem interessierten Leser einen kleinen Einblick in den Torballsport geben. Wer sich intensiver mit dem Torballsport auseinander setzen möchte, ist in unsere AG am Donnerstag von 13.30 Uhr bis 15.30 Uhr recht herzlich eingeladen.

Torball - der Mannschaftssport für Blinde

Torball ist eine Hallensportart und wird auf einem 16 x 7 Meter großen Feld ausgetragen. An den kurzen Spielfeldseiten stehen die Tore. Sie sind 7 Meter breit und 1,3 m hoch. Über die Mittellinie sowie zwei Meter versetzt zu den Toren hin sind insgesamt drei Leinen in 40 cm Höhe gespannt. Diese dürfen weder von Spielern noch vom Ball berührt werden. Alle drei Spieler einer jeden Mannschaft bleiben so in ihrer eigenen Spielfeldhälfte. Vor den Toren werden 2 x 1 m große Teppiche am Boden fixiert. Der fußballähnliche, aber mit Glöckchen von innen hörbar gemachte Ball wird nun abwechselnd unter den Leinen hindurch auf das Tor des Gegners geworfen. Die Spieldauer beträgt zweimal 5 Minuten. Jeder Spieler ist sowohl mit Offensiv- wie auch mit Defensivaufgaben betraut. Damit auch sehbehinderte und sehende Spieler unter gleichen Bedingungen mitspielen können, tragen alle auf dem Platz eine lichtundurchlässige Brille.

Torball ist ein Mannschaftsspiel
Für blinde Menschen ist Torball das einzige mir bekannte Mannschaftsspiel. Im Goalball, einem Ableger des Torballs, wird ein 1.250 Gramm schwerer Ball verwendet, und so ist dieses Spiel eigentlich nur etwas für sehr kräftige Menschen. Es gelten im Torball die gleichen Regeln wie in anderen Mannschaftssportarten. So ist der Zusammenhalt wichtig; Einzelkämpfer mindern die Teamleistung.
Auf nationalen und internationalen Turnieren trifft sich die "Torballgemeinde". So bietet der Sport gute Möglichkeiten, Kontakte zu knüpfen und zu pflegen.

Torball ist ein rasantes Spiel
Die recht kurze Spielzeit täuscht ein wenig. Durch ständige Ballwechsel hat jeder Spieler kaum eine Sekunde Ruhe. Lediglich acht Sekunden darf der Ball in den eigenen Reihen gehalten werden. Da drei Spieler sieben Meter gut abdecken können, ist schnelles, hartes und präzises Werfen vonnöten. Insofern fördert das Torballspiel sowohl die Ausdauer als auch die Schnellkraft der Spieler.
Während des Spiels herrscht weitgehend Ruhe in der Halle und es entsteht eine prickelnd spannungsgeladene Atmosphäre. Nur aufs Hören angewiesen zu sein, erfordert ein hohes Maß an Konzentration. Ein mentales Ausruhen ist ebenfalls kaum möglich.

Torball ist äußerst verletzungsarm
Im Gegensatz zu anderen Ballsportarten kommt man nicht mit den gegnerischen Spielern in Berührung. Dies reduziert das Verletzungsrisiko schon einmal erheblich.
Im Training werden die Positionen der eigenen Mannschaft exakt einstudiert. Dies allein bedarf schon eines hohen Maßes an Orientierung.
Im Spitzentorball wird darüber hinaus mit heimlichen Positionswechseln und ähnlichen Tricks gearbeitet. Dies setzt ein schlafwandlerisch sicheres Beherrschen des Spielfeldes voraus. Torball fördert somit neben der Beherrschung des eigenen Körpers auch die Orientierung und Mobilität im Raum.

Wer also nicht allein, sondern mit anderen Sport treiben will, der kommt am Torballspiel nicht vorbei.


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